Die unterschiedlichen Untersuchungen ergeben, dass Jungen und Männer im hohen Maße Täter wie auch Opfer von Gewalt sind.
Opfer in erster Linie von Gewalt, die von anderen Jungen oder Männern ausgeübt wird. Männliche Jugendliche erleben in der Gruppe der Gleichaltrigen häufig Gewalt ohne, dass sie sich selbst als Opfer bezeichnen würden. Opfer zu sein, entspricht nicht dem männlichen Selbstbild. Es ist also nachvollziehbar, dass Jungen und Männer sich schwer tun, sich jemandem anzuvertrauen, wenn sie Gewalt erlitten haben. Aber auch Männer, die Gewalt ausüben und damit nicht zufrieden sind, haben eine hohe Hemmschwelle, sich ihrem Problem zu stellen und die Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen.
Der Großteil der Täter im Kontext Häuslicher Gewalt ist männlich, auch wenn davon auszugehen ist, dass die Dunkelziffer der Männer, die durch ihre Partnerin Gewalt erleben, sehr hoch ist.