Die unterschiedlichen Untersuchungen ergeben, dass Jungen und Männer im hohen Maße Täter wie auch Opfer von Gewalt sind.
Opfer in erster Linie von Gewalt, die von anderen Jungen oder Männern ausgeübt wird. Männliche Jugendliche erleben in der Gruppe der Gleichaltrigen häufig Gewalt ohne, dass sie sich selbst als Opfer bezeichnen würden. Opfer zu sein, entspricht nicht dem männlichen Selbstbild. Es ist also nachvollziehbar, dass Jungen und Männer sich schwer tun, sich jemandem anzuvertrauen, wenn sie Gewalt erlitten haben. Aber auch Männer, die Gewalt ausüben und damit nicht zufrieden sind, haben eine hohe Hemmschwelle, sich ihrem Problem zu stellen und die Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen.
Der Großteil der Täter im Kontext Häuslicher Gewalt ist männlich, auch wenn davon auszugehen ist, dass die Dunkelziffer der Männer, die durch ihre Partnerin Gewalt erleben, sehr hoch ist.
Gewaltausübung durch Männer ist immer noch ein fester Bestandteil der Gesellschaft und kann somit nicht als Problem einzelner definiert werden.
Bereits im Kindes- und Jugendalter spielt die Gewalt für Jungen eine große Rolle. Der gewalttätige Umgang untereinander wird oftmals nicht mal als Gewalt wahrgenommen, weder als ausgeübte noch als erlittene, sondern als jungentypische Verhaltensweisen gesehen und akzeptiert. Als Täter und Opfer sind sie mit dem Thema Gewalt alltäglich konfrontiert.
Das Ausüben von Gewalt ist ein jungen- und männertypisches Krisenverhalten. Es ist immer ein Zeichen, dass sie sich nicht anders zu helfen wissen und sich unmännlich und klein fühlen.
Um mit Tätern arbeiten zu können, ist es wichtig, zu verstehen, wozu ihnen die Gewalt dient. Es ist wichtig, sich von den herkömmlichen und in der Gesellschaft verbreiteten Mythen des Täters als Monster zu verabschieden und ihn als jemanden zu akzeptieren, der in unserer Familie, in unserem Freundeskreis, in unserem Umfeld lebt.
Gewaltberatung mit Männern…
Männer, die in ihrer Partnerschaft gewalttätig sind und dies verändern möchten, können sich an folgende Beratungsstellen wenden:
Chance e.V. – Münster
Caritas Verband für die Stadt Münster e.V.
Krisen- und Gewaltberatung für Männer und Jungen
Überregional:
Internationale Hotline gegen Gewalt euline
Männern fällt es häufig schwer, sich als Opfer von Häuslicher Gewalt oder von Grenzüberschreitungen gegen ihre persönliche Freiheit zu sehen und sich Hilfe und Unterstützung zu holen.
Oft stehen im Vordergrund Gefühle wie Scham oder die Angst, nicht ernst genommen zu werden. Doch auch Häusliche Gewalt gegen Männer ist kein Einzelfall, wie die Studie des Bundesministeriums zum Thema "Gewalt gegen Männer" im Jahr 2004 deutlich zeigt.
Zunächst gilt es generell die Schwelle der eigenen Hemmungen und Ängste zu überwinden und das Gespräch zu suchen, um so Alternativen zum bisherigen Handeln zu erfahren.
Verschiedene Beratungsstellen, zum Teil auch zu spezialisierten Themenbereichen stehen als erste Ansprechpartner zur Verfügung.
Da sexuelle Gewalt ein Teil von Häuslicher Gewalt sein kann, können betroffene Männer sich an die Fachberatungsstelle Zartbitter Münster e.V. wenden. Hier haben Sie die Wahl zwischen einer weiblichen Beraterin und einem männlichen Berater.
Informationen zu der Beratungsstelle finden Sie unter:
www.zartbitter-muenster.de
Informationen für homosexuelle Männer, die in ihrer Beziehung Gewalt erleben finden Sie unter: www.vielfalt-statt-gewalt.de
Häusliche Gewalt gilt weltweit als eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen.
Die körperlichen und seelischen Folgen von Gewalt sind schwerwiegend und können sehr unterschiedlich sein. Mögliche Auswirkungen sind:
Nur bei einem geringen Prozentsatz von Frauen, die misshandelt sind wird Gewalt als Ursache von Verletzungen und gesundheitlichen Problemen identifiziert.
Betroffene Frauen sind oft nicht in der Verfassung, von sich aus über die tatsächliche Ursache ihrer Verletzungen zu sprechen.
Häusliche Gewalt beinhaltet viele unterschiedliche Formen von Gewalt.
Dazu gehören:
Der Stalker will mit allen Mitteln auf sich aufmerksam machen und den Kontakt zu der Person, gegen die sich das Stalking richtet, aufrechterhalten. In der Mehrzahl der Fälle handelt es sich bei dem Stalker um den Expartner.